„Im Alter von acht oder neuen Jahren schrieb ich meinen ersten Song: „Käpten Ahoy“, der aber nur aus vier Zeilen bestand. Es ist einzusehen, dass damit keine Langspielplatte zu füllen war. Mit zwölf beschloss ich Komponist zu werden. Da wir aber kein Klavier hatten, ließ sich das auch nicht realisieren (siehe dazu unter „Teeladentexte“). Mit dreizehn schrieb ich mit einem Freund zusammen mein erstes vollständiges Lied auf einer geliehenen Gitarre: eine Parodie auf mittelalterlichen Minnegesang. Danach folgten sehr schnell einige englische Lieder. Ich orientierte mich damals an Paul Simon und übte wie besessen seine Pickings. Ich denke, ich bewunderte ihn so sehr, dass ich ihn nachahmte und dass mir sogar frühzeitig die Haare ausgingen, obwohl ich lange, nur durch ein Stirnband gebändigte Haare trug und darauf sehr stolz war. Gitarrensongs galten als antiquiert und niemand traute mir wirklich Erfolg damit zu. So kam es ja auch! Ich schrieb zu der Zeit jeden Tag ein Gedicht und ca. einen Song pro Woche. Die meisten Sachen habe ich leider verloren. Später orientierte ich mich mehr und mehr an Jacques Brel und natürlich an Carl Bellmann, der aber auch als antiquiert galt. Heute bin ich etwas enttäuscht, wenn ich sehe wie viele junge Menschen Ed Sheeran zujubeln. Ja, denke ich, so ein Mist! Jetzt darf man wieder Paul Simon auf der Gitarre nachmachen. Oder noch besser: Hej, Billi Ellish ist so weird, sie spielt sogar Gitarre und hat Temposchwankungen. Ja, Mist, als wir noch mit Cassetten aufgenommen haben, haben wir wie blöd geübt, um keine Temposchankungen zu haben. Mittlerweile ist mein Stil aber so kunfus geworden – vielleicht weil ich immer noch einen drauf setzen wollte. Ich lernte Gitarre, Klavier, Geige, Flöte. Zwischendurch lernte ich sogar Singen, aber jahrelange Chorleitung, Umgang mit Kindern, fünfzig Erkältungen, nicaraguanische Zigarren und Straßenmusik haben meine Stimme versaut. Habe ich Lieder geschrieben, um das schöne Mädchen vom Nachbartisch rumzukriegen? Nein, ich habe Songs geschrieben, weil ich Musik wirklich liebte. Ein gutes Lied muss so tief sein, dass es einen tötet. Und ein gutes Lied muss dich auferstehen und leben lassen. Vielleicht schreibe ich mal so einen richtig guten Song … wenn ich groß bin!“
Übersetzt aus dem Ostfriesischen von Morten Eschen
„Mondnacht“ nach Eichendorff (Musik: Björkson)
„It feels like home“/Nachtskizzen
Ich schrieb diese mehr Skizze als Lied vor ein paar Jahren, als ich von Odense nach Hannover zurückkam. Wir spielten es einige male live bei Auftritten. Jetzt, da der Sommer so heiß ist und niemand schlafen kann, habe ich in zwei Nächten (bis eben, ca. 4:31 Uhr am Mittwochmorgen) ein kleines Demo aufgenommen:
Gitarren, Gesang, Geigen und etwas Kontrabass
Nachtrag: Gerade bereite ich einen Umzug vor und fand mein altes Akkordeon in einem Schrank auf der Diele wieder. So wurde es eine weitere Nacht hinter dem Mikrofon. Die leise Gitarre rechts spielt mein alter Kumpel Paul Simon, der gerade auf einen Tee vorbeikam (Hach, wär das schön!).